Über seine ursprüngliche Wildform hinaus, wird der Schwarze Holunder bereits seit Jahrhunderten als Kultur- und Heilpflanze kultiviert und genutzt. Im Mittelalter galt der Holunderstrauch sogar als heilig, da ihm nachgesagt wurde, das Unheil von Haus und Hof fernzuhalten. Heute dient er Bienen und Vögeln als wertvolle Nahrungsquelle und Nistplatz.
Die vitaminreichen Beeren des Schwarzen Holunders stehen aufgrund ihrer aufwändigen Verarbeitungsweise in der Vermarktung jedoch oftmals im Schatten der beliebten Holunderblüten.
Die Germanen waren es, die dem Holunder seinen Namen gaben, da sich nach deren Glauben die Erdgöttin Holla gerne in dem Strauch aufhielt und im Frühling die Blüten
schüttelte, die dann wie Schnee herabrieselten – spätere Vorlage für das Märchen Frau Holle der Gebrüder Grimm.
Da der Strauch somit als heilig galt, den Menschen damals als Schutzbaum vor dem Bösen dienen sollte und früher wie heute Heilwirkungen gegen Erkältung, Fieber,
Rheuma sowie Herz- und Kreislauferkrankungen besitzt, zeigten sie ihm ihre Wertschätzung, indem sie beim Vorbeigehen ihren Hut vor ihm zogen.
Sein ursprüngliches Vorkommen beläuft sich auf die Auwälder Mitteleuropas, heute ist er in ganz Europa zu finden.
Der Schwarze Holunder ist im Anbau nur gering schädlingsanfällig, dafür aber besonders schnellwüchsig, weshalb er für gute Erträge regelmäßig zurückgeschnitten
werden muss.
Mit seiner Blüte kündigt der Holunderstrauch zwischen Juni und Juli den Frühsommer an und verwandelt unser Landschaftsbild in ein stark duftendes Blütenmeer. Die
kleinen, kugeligen, dunkelroten Beeren reifen im Laufe des Augusts unterschiedlich aus und sind beliebte Nahrung für Vögel, für uns Menschen als Rohverzehr aber nicht geeignet.
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