Von anderen weniger zeitintensiv zu bewirtschaftenden Obstgehölzen, wie dem Apfel, wurde die Mispel im Laufe der Jahrhunderte aus den Bauerngärten und Anbaugebieten verdrängt. Die traditionellen, vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Früchte gerieten folglich in Vergessenheit.
In den letzten Jahren zieht die Mispel als Zierpflanze zwar wieder vermehrt in heimische Gärten ein –
Mispel-Produkte aus der charakteristisch sämigen Frucht sind jedoch nach wie vor seltene Raritäten und kleine Kostbarkeiten.
Im Kaukasus und nördlichen Iran heimisch, steht die Mispel im Orient schon seit 3000 Jahren auf dem Speiseplan. Vor 2000 Jahren importierten sie die Römer nach West- und Mitteleuropa, wo sie vor
allem im Mittelalter in Kloster- und Bauerngärten gezüchtet und als Vitaminlieferant geschätzt wurde. Sogar Karl der Große soll Empfehlungen für den Mispel-Anbau ausgesprochen haben. Damals
gezielt kultiviert, findet sich die Mispel heute vorwiegend verwildert in wärmeren Gebieten, wie beispielsweise in unserem Bergsträßer Weinbauklima.
Die großen Kerne der Frucht und ihr charakteristisches Aussehen haben ihr im Volksmund den Namen Steinäpfel oder Hundsärsch eingebracht.
Aus den quittenähnlichen weißen Blüten im Frühjahr reifen bis in den Spätherbst die einer großen Hagebutte ähnlichen, typisch braunen Früchte heran. Die Früchte der herkömmlichen Mispel fallen noch hart und ungenießbar vom Baum, werden vom Boden aufgelesen und anschließend eingelagert, um ihr angenehm süß-säuerliches Aroma zu entfalten. Während der Lagerung werden die vollständig ausgereiften Früchte weich und müssen regelmäßig ausgelesen werden.
Meine zusätzlich angebaute Kurpfalzmispel, eine regionale Züchtung, bedarf dagegen keiner Lagerung, um ihr Fruchtaroma aufzubauen. Sie kann daher direkt reif vom Baum geerntet werden.
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